Portrait | Puppenspieler Daniel Ruf und Michael Gleich

Schwester Lerche
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Mit Schwester Lerche und Bruder Maus auf Spurensuche Franz von Assisis

Angefangen hat alles vor mehr als 15 Jahren auf dem klapps, den PuppenSpielTagen Augsburg: da taten sich zum ersten Mal zwei Männer zusammen, deren Überzeugung, dass kaum etwas unterhaltsamer, auch tiefgründiger sein kann, als eine erzählenswerte Geschichte anhand von Puppen auf die Bühne zu bringen, sich bis heute gehalten hat. Dabei spielen Daniel Ruf und Michael Gleich mit liebevoll hergestellten Hand-, Tisch-, Stab- und Flachpuppen. Es ist wohl diese einzigartige Mischung aus Puppenspiel, Schauspiel und Erzähltheater, was die Aufführungen des gelernten Grafik-Designers Ruf und des ehemaligen katholischen Religionspädagogen und jetzigen Schauspielers beim Theater Eukitea Michael Gleich so anziehend macht. Die offene Spielweise gibt darüber hinaus Gelegenheit, das Publikum zu integrieren und in das Spiel aktiv miteinzubeziehen. Auch heuer werden die beiden Puppenspieler sich wieder etwas Besonderes und Einzigartiges einfallen lassen, wenn es darum geht, das Leben des heiligen Franz von Assisi auf die Bühne zu bringen: So finden  die beiden Italienreisenden Daniel und Michael  in ihrem Koffer zwei blinde Passagiere bei ihrer Rückkehr vor: Schwester Lerche und Bruder Maus, zwei niedliche Tiere, die das Leben Franz von Assisis aus Koffern erzählen.

Der persönliche Bezug der beide Puppenspieler zum heiligen Franziskus ist unterdessen in vielerlei Hinsicht offenkundig: bereits vor etlichen Jahren sind sie mit den Örtlichkeiten Assisi und Perugia in Kontakt gekommen. Auch betonen sie, dass die Gegenwartsbezogenheit und Anziehungskraft Franz von Assisis sich nicht zuletzt durch diese einzigartige Bezogenheit auf die Welt der Tieren ergibt.

Denn wo ergäbe sich schon ein aktuellerer und umso drängender Bezug auf den zu verbessernden Istzustand der Welt, wenn nicht bei Franz von Assisi, der bereits vor 800 Jahren erkannte, dass Werte wie Bescheidenheit und Achtsamkeit mit Gottes Geschöpfen als einzig gangbarer Weg erscheint, wenn es darum geht, zu innerem und äußerem Frieden zu gelangen?

Da liegt es nur nahe, dass das von ihnen in Planung befindliche Stück unter anderem auch die Vogelpredigt oder die Geschichte des Wolfs von Gubbio beinhalten wird. Dass sie unterdessen nicht nur zusammen, sondern auch alleine ihre Phantasie und Kreativität unter Beweis stellen, sei hier nur am Rande erwähnt. Beide betreiben jeweils ein eigenes Ein-Mann-Theater: Michael Gleich, das Puppentheater „Luftsprung“, Daniel Ruf das „La Favola“. Das Stück jedenfalls verspricht ein schauspielerischer Genuss zu werden für Groß und Klein und für die ganze Familie.

Aufführungen im Rahmen des Festprogramms "Barfuß - 800 Jahre Franziskaner*innen im Herzen der Stadt"